Die Kombination von gestiegenen Zinsen und höheren Lebenshaltungskosten verändert das Immobilienkaufverhalten: Käufer tendieren jetzt eher zu günstigeren Kaufobjekten. Eine Analyse der Daten von ImmoScout24 vor und nach der Zinserhöhung zeigt diese Nachfrageverlagerung in niedrigere Preissegmente deutlich.
Im 1. Quartal 2023, in dem das Zinsniveau auf rund 4 Prozent gestiegen war, konnten sich viele Käufer nur noch günstigere Objekte leisten. Die Nachfrage verschob sich daher zu Immobilien in der Preisklasse von 250.000 Euro bis 550.000 Euro. Im Vergleich dazu war im gleichen Zeitraum des Vorjahres die Nachfrage nach Immobilien zwischen 550.000 Euro und 850.000 Euro am stärksten.
Der Anstieg der Zinsen hat weitreichende Auswirkungen auf die Kaufkraft der Menschen. Die Verdoppelung der monatlichen Finanzierungsraten hat vielen potenziellen Käufern den Kauf von höherpreisigen Objekten erschwert.
Cinja Kinnemann, Geschäftsführerin von immoverkauf24, kommentiert: „Die Verschiebung der Nachfrage hin zu günstigeren Preissegmenten zeigt, dass viele Menschen ihren Kaufwunsch zurzeit nur verwirklichen können, wenn sie Abstriche beim Preisrahmen machen. Einige Kaufinteressenten müssen daher zurzeit auch vom Kauf absehen."
Trotz der Verlagerung der Nachfrage in günstigere Preiskategorien, deuten Prognosen darauf hin, dass sich die Zinsen auf dem aktuellen Niveau stabilisieren könnten. Dies würde den Käufern mehr Planungssicherheit bieten und könnte ein Grund für die jüngste Erhöhung der Kaufnachfrage sein.
Die Verdoppelung der monatlichen Finanzierungsraten bei aktuellen Zinsbedingungen hat für viele Käufer den Traum von einem teureren Eigenheim zerstört. Kinnemann betont jedoch die Notwendigkeit von Entlastungsmaßnahmen und Förderprogrammen, die auf die aktuellen Marktbedingungen reagieren und den Kaufmarkt wieder ankurbeln können.
Die von Bund und Ländern erwogene Reform der Grunderwerbsteuer könnte einen Schritt in die richtige Richtung darstellen. „Der Steuersatz liegt in den meisten Bundesländern bei mindestens 5 Prozent, vielfach sogar bei 6 Prozent des Kaufpreises. Entfällt die Steuer für Selbstnutzer, bedeutet das bei den aktuellen Immobilienpreisen eine Entlastung im fünfstelligen Bereich", erklärt Kinnemann.
Die vorgestellten Ergebnisse basieren auf der Auswertung der Kontaktanfragen für Wohnungen und Häuser zum Kauf auf immobilienscout24.de im 1. Quartal 2023 im Vergleich zum 1. Quartal 2022.
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