In der heutigen Zeit ist es eine immer wiederkehrende Frage: Sollte man eine Immobilie kaufen oder mieten? Die Antwort ist nicht immer einfach und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Region, in der man lebt. Eine aktuelle Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) für den Postbank Wohnatlas 2023 liefert interessante Einblicke in diese Frage.
Die steigenden Kosten des Wohnens
Die Studie zeigt, dass sowohl Mieter als auch Käufer von Wohnungen in Deutschland jährlich mehr fürs Wohnen ausgeben müssen. Die Kosten für den Kauf von Immobilien steigen deutschlandweit, insbesondere in den Metropolen. Die Experten des HWWI haben 83 Regionen identifiziert, in denen Käufer 2022 maximal fünf Prozentpunkte mehr ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Finanzierung ausgeben mussten als für die Mietzahlungen.
Die Belastung durch Mieten und Kaufen
Die Studie zeigt, dass es für Durchschnittshaushalte in vielen deutschen Gebieten schwierig geworden ist, die Faustregel einzuhalten, dass nicht mehr als 30 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens fürs Wohnen aufgewendet werden sollten. Fast jeder zweite deutsche Haushalt lebte 2022 in einer der 144 Regionen, in denen durchschnittlich mehr für die Finanzierung einer Eigentumswohnung ausgegeben werden musste. Die andere Hälfte lebt in den verbleibenden 256 Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen der Kauf einer 70-Quadratmeterwohnung für einen Durchschnittshaushalt mit weniger als einem Viertel des verfügbaren regionalen Haushaltseinkommens finanzierbar gewesen wäre.
Der Einfluss der Zinsen
Ein Hauptgrund für die steigenden Kosten des Immobilienkaufs ist der steile Zinsanstieg gegenüber dem Vorjahr. 2021 lag der Zinssatz für die Kreditaufnahme noch bei 1,6 Prozent, 2022 dann bei 4,6 Prozent. Dies hat die finanziellen Belastungen für den Durchschnittshaushalt deutlich erhöht.
Wo lohnt sich der Immobilienkauf gegenüber der Miete?
Trotz der steigenden Kosten gibt es noch Regionen in Deutschland, die günstige Bedingungen für Immobilienkäufer bieten. Die Studie identifiziert 14 Regionen, in denen der durchschnittliche Haushalt geringere oder gleiche hohe Anteile des Haushaltseinkommens für die Finanzierung aufbringen muss als Mieter für die örtliche Nettokaltmiete. Viele davon sind in Ostdeutschland, aber auch in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Fazit
Die Entscheidung, ob man eine Immobilie kaufen oder mieten sollte, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Region, in der man lebt, und der persönlichen finanziellen Situation. Es ist wichtig, alle Aspekte zu berücksichtigen und gut informiert zu sein, bevor man eine Entscheidung trifft. Der Postbank Wohnatlas 2023 bietet hierfür wertvolle Einblicke.