Kaufnachfrage erreicht in den Metropolen einen neuen Höchststand
Der Immobilienmarkt zeigt auch im zweiten Quartal 2024 positive Tendenzen. Laut dem aktuellen WohnBarometer von ImmoScout24 verzeichnet die Nachfrage nach Kaufimmobilien in den Metropolen einen neuen Höchststand seit 2017. Diese Entwicklung wird durch stabile Bauzinsen und eine steigende Anzahl von Finanzierungsanfragen unterstützt. Besonders in den Top-8-Städten Deutschlands ist die Kaufnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent gestiegen. Auch im Umland der Metropolen (+36 Prozent) und in anderen Städten (+39 Prozent) zeigt sich eine erhöhte Nachfrage. Im ländlichen Raum steigt die Nachfrage um 30 Prozent.
Preise für Bestandswohnungen stabilisieren sich
Die Preise für Bestandswohnungen zeigen sich im zweiten Quartal 2024 größtenteils stabil. In sieben von acht Metropolen bleiben die Angebotspreise konstant oder steigen leicht. So bewegen sich die Preise in München und Leipzig seitwärts, während Stuttgart (+0,5 Prozent) und Düsseldorf (-0,3 Prozent) nur geringe Veränderungen aufweisen. In Berlin (+1,7 Prozent) und Köln (+2,1 Prozent) steigen die Preise deutlicher. Nur in Frankfurt am Main (-1,3 Prozent) und deutschlandweit (-1,1 Prozent) sind leichte Preisrückgänge zu verzeichnen.
Neubauwohnungen erleben moderate Preiskorrektur
Neubauwohnungen verzeichnen im zweiten Quartal 2024 in sechs von acht Metropolen eine moderate Preiskorrektur. Die Preise sinken größtenteils aufgrund von reduzierten Restantenpreisen und einer geringeren Anzahl von Neubauprojekten, die vermehrt am Stadtrand statt in der Innenstadt realisiert werden. Stuttgart verzeichnet mit minus 2,8 Prozent den größten Rückgang, gefolgt von Hamburg (-2,4 Prozent) und Frankfurt am Main (-2,0 Prozent). In München (+0,5 Prozent) und Berlin (+1,3 Prozent) steigen die Preise leicht an.
Positive Preisentwicklung bei Einfamilienhäusern
Die Preise für Einfamilienhäuser im Bestand zeigen im zweiten Quartal 2024 eine positive Entwicklung (+0,9 Prozent). Besonders in Hamburg (+2,7 Prozent), Köln (+1,4 Prozent) und Stuttgart (+1,4 Prozent) steigen die Preise. In München (-5,2 Prozent) und Frankfurt am Main (-1,4 Prozent) sind hingegen Preisrückgänge zu verzeichnen. Bei Neubau-Einfamilienhäusern zeigen sich die Preise in fünf von acht Metropolen über dem Vorjahresniveau, wobei Leipzig (+2,2 Prozent) und Stuttgart (+1,2 Prozent) die deutlichsten Zuwächse verzeichnen.
Rekorde bei Mietpreisen und Nachfrage
Nachfrage nach Mietraum erreicht neuen Höchststand
Die Nachfrage nach Mietraum erreicht deutschlandweit einen neuen Höchststand. Besonders im Umland der Top-8-Metropolen (+17 Prozent) und in anderen Städten (+19 Prozent) steigt die Nachfrage stark. Im ländlichen Raum (+13 Prozent) ist der Nachfrageanstieg höher als in den Metropolen (+8 Prozent).
Neubaumieten steigen stärker als Bestandsmieten
Im zweiten Quartal 2024 steigen die Neubaumieten mit 3 Prozent stärker als die Bestandsmieten. Besonders in Düsseldorf (+4,4 Prozent), Köln (+4,2 Prozent) und Leipzig (+4,2 Prozent) steigen die Preise. München überschreitet dabei die 25-Euro-Marke pro Quadratmeter und verzeichnet somit den höchsten Preis unter den Metropolen. In Berlin steigen die Neubaumieten nur um 0,8 Prozent, bleiben aber mit einem Quadratmeterpreis von 19,52 Euro die zweitteuersten in Deutschland.
Miete im Bestand: Berlin überholt Hamburg
Die Bestandsmieten in den acht größten Städten steigen im zweiten Quartal 2024 um durchschnittlich 1,8 Prozent. Besonders Köln (+3 Prozent) und München (+2,8 Prozent) verzeichnen starke Anstiege. In Berlin sind die Bestandsmieten im Jahresvergleich um 7,2 Prozent gestiegen und überholen damit erstmals Hamburg. In der Bundeshauptstadt beträgt die Durchschnittsmiete 13,76 Euro pro Quadratmeter.
Methodik des WohnBarometers
Das ImmoScout24 WohnBarometer basiert auf einer Datenbasis von über 8,5 Millionen Inseraten der letzten fünf Jahre. Die Preisentwicklung wird durch einen Algorithmus des maschinellen Lernens für Referenzobjekte ermittelt. Für Wohnungen wird eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche, für Einfamilienhäuser ein Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche und 600 Quadratmetern Grundstücksanteil zugrunde gelegt.
Fazit
Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt sich im zweiten Quartal 2024 robust. Während die Preise für Bestandswohnungen weitgehend stabil bleiben, erleben Neubauwohnungen eine moderate Preiskorrektur. Einfamilienhäuser verzeichnen überwiegend positive Preisentwicklungen. Die anhaltend hohe Nachfrage und konstante Bauzinsen sprechen für einen weiteren Aufschwung am Immobilienmarkt. Gleichzeitig steigen die Mietpreise für Neubauwohnungen deutlich, während Bestandsmieten etwas langsamer wachsen.