Sie besitzen ein großes Haus im Grünen mit viel Platz sowie einem prächtigen Garten, möchten sich aber verkleinern, um den Ruhestand richtig genießen zu können? Dann könnte ein Immobilientausch eine interessante Alternative für Sie sein. Mit dem nachfolgenden Artikel möchten wir Ihnen einige wissenswerte Fakten über den Immobilientausch näherbringen.
Ein Immobilientausch kann für alle interessant sein, die sich langfristig eine signifikante Änderung ihrer Wohnsituation wünschen. Z.B.
Ein wichtiger Grund, der für einen Immobilientausch spricht, ist, dass Ihnen direkt eine neue Immobilie zur Verfügung steht, sobald Sie Ihre vorherige an den neuen Eigentümer übertragen. Ansonsten müssten Sie erst die alte Immobilie veräußern, um den Erlös dann in die neue Immobilie investieren zu können. Hinzu kommt, dass es besonders im Alter aufgrund der Wohnimmobilienkreditrichtlinie schwierig werden kann noch einen Immobilienkredit zu erhalten.
Wenn Sie eine Immobilie verkaufen möchten, dann warten Sie in der Regel mit der Übergabe Ihres Objekts so lange bis Sie eine neue passende Immobilie gefunden haben. Zusätzlich müssen Sie dann zeitnah einen Käufer finden, der das zu verkaufende Objekt auch zeitnah übernehmen möchte. Dies kann einige Zeit dauern, da Sie Ihre Verkaufsabsicht in der Regel erst dann veröffentlichen, sobald Sie eine neue Immobilie gefunden haben. Wenn Sie sich diesen Umstand sparen möchten, dann ist der Immobilientausch die richtige Alternative für Sie.
Doch wie können Sie einen passenden Tauschpartner finden? Für Immobilientauschgeschäfte gibt es im Internet mittlerweile einige Plattformen, die versuchen die beiden Tauschpartner zueinander zu bringen und Ihnen bei Ihrer Suche helfen können. Auf solchen Plattformen können Sie Ihre Immobile online stellen und nach einem passenden Tauschpartner suchen, die wiederum die eigene Immobilie online gestellt haben. Alternativ können Sie auch entsprechende Suchanzeigen in den klassischen Printmedien platzieren und so auf Ihre Tauschabsicht aufmerksam machen. Wenn Sie den passenden Tauschpartner gefunden haben, dann gilt es nur noch die Modalitäten zu klären und das Tauschgeschäft abzuschließen.
Vorteile des Immobilientauschs | Nachteile des Immobilientauschs |
Beim Immobilientausch ist keine hohe Kreditaufnahme erforderlich, da der Wert der untereinander Tauschobjekte verrechnet wird. | Die Suche nach einem passenden Tauschpartner kann sich durchaus schwierig gestalten, da viele unterschiedliche Interessen bestehen. |
Für Senioren ist es einfacher eine Zwischenfinanzierung zu erhalten als einen kompletten Immobilienkredit. | Häufig liegen die Preisvorstellungen der potentiellen Tauschpartner weit auseinander, was das Tauschgeschäft verhindert. |
Beim Tausch von zweier Eigentumsimmobilien wird für beide Seiten eine Grunderwerbsteuer fällig. Der Fiskus behandelt den Tausch wie einen Verkauf, da jeder Tauschpartner für die abgegebene Immobilie eine Gegenleistung in Form einer anderen Immobilie erhält. Die Grunderwerbsteuer entfällt, wenn der Tausch zwischen direkten Verwandten (Familie 1. Grad, also z.B. Ehegatten, Eltern, Kindern, Großeltern) oder auch getrennt lebenden Ehepartnern vor der offiziellen Scheidung stattfindet.
Nicht nur Eigentumsimmobilien können getauscht werden. Auch als Mieter haben Sie die Möglichkeit vom Immobilientausch Gebrauch zu machen und sich ein neues Mietobjekt zu suchen. Vom Ablauf her unterscheidet sich der Immobilientausch bei Mietobjekten nicht großartig vom Tausch von Eigentumsimmobilien. Es müssen an dieser Stelle nur die beiden Vermieter einbezogen werden, die die jeweilige Immobilie vermieten. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind, dass Sie zum Einen die dreimonatige Kündigungsfrist außer Acht lassen können und Sie sich zum Anderen eine doppelt anfallende Miete sparen. Eine Grunderwerbsteuer fällt beim Tausch zwischen zwei Mietern natürlich nicht an, da kein Grunderwerb stattfindet.
Wenn Sie den Immobilientausch durchführen möchten, um die Verkaufserlöse zur Finanzierung einer neuen Immobilie zu verwenden, dann könnte eine Zwischenfinanzierung die Lösung für Sie sein. Hierbei nehmen Sie bei Ihrer Bank einen Kredit in Höhe der Differenz aus der Restschuld und dem Verkaufserlös Ihrer bisherigen Immobilie auf.
Beispiel
Angenommen Sie besitzen eine Eigentumswohnung und möchten diese verkaufen, um mit dem Erlös ein neues Haus zu finanzieren. Mit dem Verkauf der Wohnung erwarten Sie unter Abzug der Restschuld einen Erlös von 150.000 €. Da Sie die Wohnung aber erst verkaufen möchten, wenn Sie Ihre Wunschimmobilie gefunden haben, haben Sie eine finanzielle Lücke. Diese können Sie mit einer Zwischenfinanzierung füllen, die viele Banken (auch Rentnern) anbieten. Den Kredit zahlen Sie dann später zurück, sobald die Wohnung verkauft wurde und Sie das Geld vom Käufer erhalten haben.
Eine weitere Alternative wäre es bei Ihrer Bank einen Pfandtausch durchzuführen. Hierbei bedienen Sie weiterhin Ihren bisherigen Kredit, aber anstatt Ihrer alten Immobilie wird die neue Immobilie als Sicherheit im Kreditvertrag hinterlegt.
Bitte beachten Sie, dass die Banken nur dazu bereit sein werden, wenn die neue Immobilie mindestens gleichwertig oder mehr wert als Ihre bisherige ist.