Der Einfluss des Energieausweises auf den Immobilienverkauf

Warum der Energieausweis beim Immobilienverkauf über Preise entscheidet

Ein schlechter Energieausweis kann die Attraktivität einer Immobilie erheblich mindern. Längst achten Kaufinteressenten nicht mehr nur auf Lage, Größe und Ausstattung – die Energieeffizienz spielt eine entscheidende Rolle. Hohe Energiepreise und strengere Umweltstandards haben dazu geführt, dass potenzielle Käufer den energetischen Zustand vieler Objekte kritisch prüfen. Besonders im letzten Jahr sind viele Verkäufer mit der Realität konfrontiert worden: Immobilien mit schlechter Energiebilanz sind nur schwer zum Wunschpreis verkäuflich. Doch wie stark dämpft der energetische Zustand den Preis wirklich?

Energiebilanz als Preisdämpfer bei jeder zweiten Immobilie

Eine aktuelle Umfrage von immowelt zeigt: Bei rund jeder zweiten Immobilie wurde der Verkaufspreis durch die Energieeffizienz spürbar beeinflusst. In 49,5 Prozent der Transaktionen fiel der Verkaufspreis niedriger aus als erwartet, weil die energetische Leistung des Objekts nicht den Anforderungen der Käufer entsprach. Käufer, die angesichts steigender Energiepreise auf langfristig überschaubare Betriebskosten setzen, bewerten energetisch ineffiziente Immobilien besonders kritisch. Oftmals bleibt Verkäufern dann nur die Wahl: Entweder akzeptieren sie einen Preisnachlass oder investieren in eine Sanierung, um den Wert der Immobilie zu steigern.

Zusätzlich bemerkenswert ist, dass in 77,9 Prozent der Fälle die Verkäufer bereit sind, wegen des energetischen Zustands Preisnachlässe zu gewähren. Damit haben potenzielle Käufer von Immobilien mit schlechter Energiebilanz eine gute Verhandlungsbasis.


Sanierung oder Preisnachlass? Die Entscheidung vieler Eigentümer

Vor dem Hintergrund der Umfrage ist klar, dass eine Sanierung nicht für alle Eigentümer eine Option ist. Von denjenigen, die im letzten Jahr eine Immobilie verkauft haben, hat nur ein Viertel der Eigentümer (25,3 Prozent) eine energetische Sanierung vor dem Verkauf vorgenommen. Die Mehrheit – 52,6 Prozent der Eigentümer – entschied sich, die Immobilie ohne Sanierung auf den Markt zu bringen.

Für Verkäufer stellt sich oft die Frage: Lohnt es sich, in die Energieeffizienz zu investieren, oder ist der Preisnachlass die einfachere Lösung? Eine Sanierung kann teuer und zeitaufwendig sein, aber sie steigert den Verkaufspreis und erhöht die Attraktivität der Immobilie erheblich. Für einige Eigentümer, insbesondere solche mit begrenztem Budget, bleibt der Preisnachlass jedoch der einzig realisierbare Weg.


Hohe Betriebskosten als Verkaufsgrund: Warum unsanierte Immobilien häufiger auf den Markt kommen

Interessanterweise zeigen die Umfrageergebnisse auch, dass Eigentümer verstärkt aufgrund der hohen Betriebskosten ihre unsanierten Immobilien zum Verkauf anbieten. In 73,5 Prozent der Fälle gaben Eigentümer, die innerhalb der nächsten 12 Monate verkaufen wollen, an, dass die hohen Energiekosten ein Verkaufsgrund sind. Alte Heizungsanlagen, schlecht isolierte Dächer und Fenster sowie veraltete Energieversorgungssysteme machen es für viele Besitzer zunehmend unattraktiv, ihre Immobilien weiter zu halten.

Der Trend könnte den Markt in den kommenden Jahren weiter beeinflussen: Ein wachsendes Angebot unsanierter Immobilien könnte zu einer Sättigung und damit zu einem Druck auf die Preise führen, insbesondere in den unteren Segmenten. Zugleich steigt für Immobilien mit guter Energiebilanz die Nachfrage und damit das Potenzial für höhere Verkaufspreise.


Fazit: Energieeffizienz als Schlüssel für den Immobilienwert der Zukunft

Die Zeiten, in denen der Energieausweis nur ein beiläufiges Detail war, sind vorbei. Käufer achten zunehmend auf die energetische Beschaffenheit von Immobilien, und dieser Trend wird sich weiter verstärken. Für Immobilienbesitzer ist es daher ratsam, die eigene Immobilie energetisch aufwerten zu lassen, wenn ein Verkauf in den kommenden Jahren geplant ist.

Gut isolierte und sanierte Immobilien gewinnen an Attraktivität und Wert, während unsanierte Objekte mit steigenden Preisabschlägen rechnen müssen. Dies gilt vor allem in einem Marktumfeld, in dem Käufer zunehmend auf die Folgekosten achten. Für Eigentümer wird es also immer wichtiger, den energetischen Zustand als wertsteigernde oder wertmindernde Komponente beim Verkauf zu betrachten.

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