In den letzten Jahren haben sich Wohnimmobilien trotz hoher Preise fast wie von selbst verkauft, getrieben durch Niedrigstzinsen und eine starke Nachfrage. Die Folge davon war, dass der Makleranteil an den Vermittlungen auf zeitweise nahe 40 Prozent sank. Doch die Zeiten haben sich geändert: Heutzutage setzen bis zu zwei Drittel der Verkäufer auf die Unterstützung von Profis.
Die Veränderung der Preisvorstellungen
Der Grund dafür ist einfach: Der Zinsschock hat die Preisvorstellungen der Verkäufer verändert. Makler müssen nun Altbesitzer von zu hohen Preisvorstellungen herunterholen. Und es scheint zu funktionieren: Im Juni 2023 lag der durchschnittliche Preis für eine von der LBSi NW vermittelte gebrauchte Immobilie bei 277.000 Euro, ein Minus von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Notwendige Modernisierungen bei älteren Immobilien
Ein Hauptgrund für diesen Preisverfall ist die Tatsache, dass gerade bei älteren Immobilien eine notwendige Modernisierung eingeplant werden muss. Vor allem, wenn es um die Energieeffizienz geht. Etwa die Hälfte der Gebrauchtimmobilien im aktuellen Bestand der LBSi hat eine Energieeffizienzklasse von maximal "F" und muss daher kurzfristig energetisch saniert werden. Ein weiteres Drittel entspricht Stufe "D" oder "E", hier besteht zumindest mittelfristig Handlungsbedarf.
Blick in die Zukunft
Roland Hustert, Geschäftsführer der LBS Immobilien NordWest, sieht dennoch keinen Grund zur Sorge für potenzielle Käufer. Er glaubt, dass die Bodenbildung bei den Preisen erreicht ist und hofft nicht auf Schnäppchen. Bei Eigentumswohnungen und jüngeren Eigenheimen in begehrten Lagen steigen die Preise bereits wieder. Die grundsätzliche Nachfrage bleibt hoch: Die Anzahl der verkauften Objekte ist monatlich konstant bei etwa 820.
Die Rolle der LBSi
Trotz sinkender Preise wird die Immobilienvermittlung anspruchsvoller. Die LBSi hat darauf reagiert, indem sie das Immobilien-Know-how bündelt und den Sparkassen und LBS-Maklern ein umfangreiches Dienstleistungspaket anbietet. Sie übernimmt dabei die Bedienung der Makler-Software, die vollständige kaufmännische Bearbeitung der Kundenkontakte sowie die rechtliche Beratung. Auch die Einhaltung von immer anspruchsvolleren Regularien, wie etwa im Bereich Geldwäsche, Datenschutz oder Bestellerprinzip, wird gewährleistet.
Fazit
Die LBS Immobilien NordWest ist einer der größten deutschen Makler für Wohnimmobilien. Sie hat in ihren 10 Jahren des Bestehens mehr als 100.000 Objekte vermittelt. Auch heute bleibt ihr Kerngeschäft das selbst genutzte Wohneigentum: 80% der vermittelten Immobilien wurden von den Käufern erworben, um selbst darin zu wohnen.
Für private Investoren bieten diese Änderungen im Immobilienmarkt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Es wird spannend zu beobachten, wie sich der Markt weiterentwickelt und welche Möglichkeiten sich daraus für den Immobiliensektor ergeben. Es bleibt das Credo des Immobilienmarktes: Gut informiert sein und den Markt aktiv verfolgen, um die besten Entscheidungen zu treffen.